Im Westen der USA 2011/2019

kleine Stärkung in Monterey - Frozen Yoghurt

Das Essen in USA ist definitiv anders als bei uns, aber das Vorurteil,  es sei ungesünder, kann man  so nicht unkommentiert stehen lassen. Denn es ist eher die Gefahr, sich ungesund zu ernähren, die hier viel größer ist. Oder sagen wir mal so, es ist einfacher, sich falsch zu ernähren und im Umkehrschluss schwieriger oder aufwändiger, sich gut zu ernähren.  ….

Das klingt jetzt vielleicht etwas verworren, also ein Beispiel: Schauen wir uns einen „ordentlichen“ Burger an, frisch gemacht, vielleicht sogar organic: Vollkornbrötchen, Salat, Zwiebeln, Tomate, Käse & Beef,  dazu eine vernünftige Menge Sauce … nicht wirklich falsch, wenn man nur 1/3 Pfund Fleisch drauf tut und wenig  Saucen.
Aber dann geht es los. Wir essen so ein Teil als Hauptmahlzeit mittags oder abends, und dann war es das auch. Wenn man das als eine von drei Mahlzeiten (Frühstück mit Bacon und Eggs, Lunch mit Burger und Abends grillen wir dann noch…) nimmt, ist es natürlich zu viel, und auch die Menüs, die einem in den Fastfood-Restaurants aufgeschwatzt werden, also Burger plus Chips oder Pommes und Softdrink dazu, die sind zu viel.

am Jalama-Cafe hängt dieses schöne Schild

Und beim Fleisch bleibt es oft nicht bei einem „Patty“ Beef, nein, es gibt den Tripple-Burger für einen nur relativ geringen  Aufpreis.  Wir kaufen manchmal ein Menü und teilen es dann, und ja, wir haben auch einmal den Tripple-Burger probiert, es klang so verlockend mit drei Sorten Käse, auf jedem Klops eine andere … und es war kaum zu schaffen. Wir haben den Rest des Tages dann nur noch ein paar Erdbeeren gegessen :-).

das war am Jalama Beach, kurz ehe wir den T's Burger probiert haben

Zwischen den „richtigen“ Mahlzeiten essen die Amerikaner auch eigentlich ständig, das ist die zweite Falle. Sind es Schnibbelgemüse oder Obst, dann ist das ja ok, sind es Erdnüsse, Chips oder Süßkram, dann ist natürlich wieder schnell „zu viel“ erreicht – entweder an Salz oder an Zucker und sicher an Kalorien.

"Stillleben" am Strand ... soviel zur Zukunft des kleinen Mädchens

Aber ausdrücklich sei gesagt, es gibt durchaus die Schnibbelgemüse und Obst- Fraktion. Beides gibt es im Supermarkt fertig auch zu kaufen – mundgerecht geschnitten und in handlichen Portionsschalen für eine Person, oder auch in der Familienpackung. Solche Tabletts nimmt man dann z. B. auch mit, wenn man zu einer Party eingeladen ist oder zum Konzert im Stadtpark geht.
Auch ein Hammer sind die Desserts hier – meist riesige Kuchenstücke. Wieder gilt, wer die alleine isst und das noch nach einem vollen Hauptgang, ist garantiert im „zu viel“-Bereich. Wir teilen uns so ein Stück am Nachmittag …  aber wie gesagt, man muss hier schon selber aufpassen!!!

so schön können Brownies für 8 Dollar aussehen 🙂

Zur „Ehrenrettung“ oder vielleicht auch in der Rubrik Kuriositäten sei gesagt, dass kaum ein Amerikaner seinen Teller leer isst. Entweder es bleiben Berge auf dem Tisch (ja, ehrlich) zurück oder man lässt sich Transportbehälter geben und nimmt was mit nach Hause. Das erscheint uns hier irgendwie Teil des Konzeptes zu sein. Bei uns ist das Mitnehmen doch eher als „Notlösung“ üblich, wenn man mal ausnahmsweise seine Portion nicht schafft. Hier wird durchaus der halbe Hauptgang eingepackt und dann noch ein Dessert bestellt.
Themawechsel 🙂 : Wovon es hier ein wirklich großes Angebot gibt, sind „Mexikaner“ – so ähnlich wie bei uns die „Italiener“ oder „Griechen“.

Mexikaner in Holbrook, AZ

Und dort gibt es auch ganz unterschiedliche Angebote. In Tacos oder Enchilladas gehören immer frischer Salat und frische (!) Salsa, oft ganz vegetarisch oder mit Fleisch/Fisch zur Wahl. Also auch gar nicht so schlecht. Gefährlich wird es dann bei Quesadillas, die oft vor Fett nur so triefen, und Nachos, die aus an sich ganz harmlosen Tortillachips bestehen, die dann aber in Käsesauce, Sour Creme und/oder Bohnen und Hackfleisch ertränkt werden. Zugegeben, das ist ziemlich lecker . Wir mussten alles natürlich zu „Studienzwecken“ auch selber testen :-).
Und ganz analog gilt das Gleiche für viele, viele Angebote hier: Pizza ist fettig, aber lecker; wichtig ist, ob ich ein Stück oder eine ganze Pizza esse. Eisbecher sind riesig, sind sie Zwischenmahlzeit oder ersetzen sie eine Mahlzeit? Chinese, nehme ich die Zweier oder die Vierer-Combo?
Ok, und zum Schluss noch ein paar kurze Amerikainfos ohne  Kommentar:

(die ersten beiden Fragen stammen aus einem Diner, wo man den Gästen mit einem Quiz die Wartezeit verkürzt)
Wie viele Blümchen sind auf jeder Seite eines Oreo-Kekses ? (12)
Welche Geschmacksrichtung war die erste Heinz-Sauce? (Horseraddish)
Was ißt man an einem  Rodeo-Tag?
(Pancake-Breakfast, Chili-Nachos, Blueberry-Scones, Burrito&Lemonade, Chips & Beer)
Was ist das Original, dem McFlurry nachgemacht ist? – Der Blizzard von Dairy Queen  (z.B. Strawberry Cheesequake) … bei woanders gab‘s dann auch ein Strawberry Cheeseshake 😉

an der Route 66, ein altes Dairy Queen

Was ist der Unterschied zwischen einem Shake und einem  Melt?
Wahrscheinlich ist das Shake „nur“ aus Eis und Milch, während beim Melt „echte“ Zutaten dazukommen, wie Kekskrümel oder Banane. (bisher nur empirisch festgestellt ,  habe bisher noch keine fundierte Antwort gefunden :-))

Und last but not least noch zum ersten Bild ganz oben: Frozen Yoghurt Bars, das ist etwas, was ich mir auch in Deutschland wünschen würde: Man nimmt sich einen Becher und zapft dann zuerst das Joghurt (ist wie Soft-Eis) und dann kann man sich an der Bar bedienen, mit frischem Obst, Nüssen, Keksen, Saucen, Schokostreusel … alles was man sich denken kann. An der Kasse wird der Becher gewogen … und dann kommt das „böse Erwachen“ 🙂 – ich komme da selten unter 6 $ weg!

Summary for our American friends:
After travelling for 5 months now we have a lot of experiences to share with friends and family at home – that includes  culinary  ones. There are so many great  things, we tried within the last months. There were frozen yoghurt bars I would really appreciate to have them in Germany, too. There were Mexican Restaurants, we hardly have in Germany and there were triple-Burgers, we once tried, but sorry – this is too much for us 🙂 Just at the moment we’re having pizza – and as Klaus and me could not compromise on the toppings we ordered two and take “home” the leftovers.